Wenn die Gondeln Trauer tragen…Peter Vogt wirft hin!

Peter Vogt, Oberstaatsanwalt in Halle und prominentester Kinderschänderschreck der Nation, will aufgeben:

Artikel im Abendblatt

oder

Artikel bei mz-web.de

Offensichtlich herrschen desaströse Zustände in den Ermittlungsbehörden. Aufgrund von Mangel an qualifizierten Mitarbeitern und der entsprechenden Zeit für die Aufgabe, könnten viele Computer und Datenträger nicht fristgerecht analysiert werden. Während nun das Politikervolk heftig debattiert und diskutiert und debattiert und diskutiert und debattiert und diskutiert…, fürchtet sich sicher die Pädokriminellenszene auf die ultimative Waffe gegen Kinderpornographie, Ursula von der Leyens prächtiges Stopp- Schild. Worüber machen sich denn Innenminister Holger Hövelmann, Justizministerin Angela Kolb und andere Politiker Sorgen? Sie alle, von der (ehemaligen) Großen Koalition, waren doch so überzeugt vom neuen Zugangserschwerungsgesetz? Ich denke, Jörg Ziercke und Ursula von der Leyen sollten mal drüben in Sachsen- Anhalt vorbeischauen und gleich einige Stopp- Schilder aufstellen und DEM EIN ENDE MACHEN…

Doch worin liegt eigentlich das Problem? Dass Herr Vogt sicher nicht derjenige ist, der die Festplatten nach potentiell kriminellem Datenmaterial durchleuchtet, kann man sich bestimmt vorstellen. Er ist derjenige, der containerweise die verdächtigen Internetkisten mit ihrer gigantischen  Speicherkapazität ankarren läßt. Das Problem bei der Analyse besteht auch darin, dass womöglich ein Großteil der beschlagnahmten Datenträger gar kein kinderpornographisches Material enthalten. Auch wäre interessant zu erfahren, wie die dafür zuständigen Ermittler die Computer analysieren?

Aus einem Gespräch mit einem Polizeikommissar, welches ich vor etlichen Monaten führte, konnte ich eine gewisse Frustation heraushören, weil er sichtlich mit seiner Aufgabe überfordert zu sein schien. Er beklagte, es ging speziell um typischen EBAY- Betrug, dass er für die Ermittlung zuständig sei, aber aufgrund fehlender IT- Fachkompentenz gar nicht in der Lage sei, anhand des beschlagnahmten Computers irgendwelche Beweise ermitteln zu können. Angeblich sollten Auktionen über den EBAY- Account des Klägers unberechtigt durchgeführt worden sein, was zu finanziellem Schaden führte. Aufgabe war es, festzustellen, ob das Computersystem durch Malware entsprechend manipuliert wurde, sodass die EBAY- Accountdaten an Kriminelle übermittelt werden konnten. Ich weiß nicht, wie sich der Fall entwickelte, jedoch musste der Betroffene auf seinen Computer etwa ein halbes Jahr verzichten…

Diese Analyse hätte ein entsprechend ausgebildeter IT- Fachmann an einem Tag erledigen können, da bin ich mir sicher. Ebenso weiß ich aber auch, dass nicht jeder, der sich als IT- Fachmann bezeichnet und dies durch einschlägige Zertifikate belegen kann, auch tatsächlich ein Fachmann auf diesem Gebiet ist. Ich bin der subjektiven Meinung, dass man eine gewisse Affinität und etwas Begabung und viel Interesse beisteuern muss, um Informationstechnologie „leben“ zu können. Theoretische Nachweise bedeuten nichts. Ich kenne MCSE (Microsoft Certified Systems Engineer) dekorierte Leute, die Probleme bei der Installation des Betriebssystemes haben, für welches sie sich offiziell als Fachmann qualifiziert haben.

Worin liegt also das Problem bei der Analyse von Datenträgern, ob sich darauf kinderpornographisches Material befindet oder nicht? Das Nachweisen hochspezifischer Malware halte ich für bedeutend schwieriger als das Auffinden von Bild- und Filmmaterial auf Datenträgern.

Ein weiteres Indiz für eine gewisse Hilflosigkeit ist folgende Aussage von Sachsen- Anhalts Innenminister Hövelmann: „Daraufhin sei die technische Ausstattung der Kinderporno-Ermittler verbessert worden.“ 

Ich muss mich ernsthaft fragen, welche ausgefeilte technische Ausstattung damit gemeint ist und wozu man diese überhaupt benötigt. Imposante Prozssorleistung in High- Tech Hardware nützt wenig, wenn der damit arbeitende Beamte nicht genau weiß, nach welche Dateitypen er überhaupt zu suchen hätte…

„In Sachsen-Anhalt sollen mehrere Hundert Ermittlungen aus allen Bereichen der Kriminalität seit mehr als einem Jahr auf Auswertung warten, weil der Polizei Personal fehlt. Die Polizeigewerkschaften klagen über den Kräftemangel. Üblich ist es, Datenträger im Zeitraum von sechs bis neun Monaten zu sichten.“

Konkrete Zahlen werden nicht genannt, außer dass es bis zu 9 Monaten dauert, bis manche Datenträger überprüft worden seien und dieser Zeitraum offensichtlich nicht ausreichen würde. Für mich stellt sich daher zunächst die Frage, wieviele Mitarbeiter sollen in welcher Zeit wieviele Datenträger welcher Größe analysieren? Überspitzt ausgedrückt – es wäre sinnfrei, wenn 2 Beamte an einem Datenträger werkeln würden…

Doch warum machen wir uns Sorgen? Ursula von der Leyen und Spießgeselle Jörg Ziercke werden es schon richten. Die kleben einfach ein Stopp- Schild auf den Monitor und ,oh Wunder, der Pädokriminelle kann sich seine widerlichen Fotos nicht mehr ansehen. Auf diese Weise braucht man auch keine Datenträger zu analysieren und die Sorgen von Peter Vogt sind völlig unbegründet…

Ein „alter“ Bekannter der Sperrbefürworter, Georg Ehrmann, Vorsitzender der Deutschen Kinderhilfe, einer Institution, die wegen dubioser Machenschaften aus dem Deutschen Spendenrat ausgeschlossen wurde (Machenschaften der Deutschen Kinderhilfe), meldet sich auch wieder zu Wort:

„Das hat man ja auch gemerkt bei dem großen Widerstand bei dem Gesetz zur Sperrung kinderpornographischer Seiten (entgegen geweht ist). Die Pädokriminellen- Szene in Deutschland ist best organisiert bis in hohe Kreise, auch politische Kreise und ein wirklich effektiver Kampf gegen Kinderpornographie, der wird sehr erschwert in Deutschland“
Das gesamte Interview findet man übrigens hier:

MDR Interview mit Georg Ehrmann

Ich habe einen Teil seiner Äußerungen hier nun schriftlich zitiert (transscripted) und diese Ungeheuerlichkeiten muss man erst einmal langsam verarbeiten.

Allen Ernstes, und nur so verstehe ich seine Aussagen, bezeichnet er die Gegner der Internetsperren unterschwellig als eine gut organisierte Pädophilenszene, so wie es bereits einmal Wirtschaftsminister Karl- Theodor zu Guttenberg getan hat. Ebenso spricht er unverhohlen erneut von einem effektiven Kampf gegen Kinderpornographie, der angeblich erschwert würde. DAS SCHLÄGT DEM FASS DEN BODEN AUS, um es mit den Worten von Zensursula zu beschreiben. Dass er unmissverständlich damit erneut die Sperrgegner angreift, ergibt sich dadurch, dass er allein in dieser kurzen Passage zweimal explizit die Problematik auf Deutschland bezieht, also dort, wo eine Petition gegen Internetsperren stattgefunden hat.

zensursula

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3 Antworten to “Wenn die Gondeln Trauer tragen…Peter Vogt wirft hin!”

  1. okular Says:

    Das eigentliche Problem ist doch: Die Ermittler investieren massiv Ressourcen, um potentielle und eventuelle Konsumenten zu finden, auf die die Presse und Politik dann mit dem Finger zeigen kann (und deren Verfahren mangels Anhaltspunkte leise wieder eingestellt wird).
    Währenddessen sind Erfolge gegen Produzenten und Kindesmisshandlung (in der realen Welt) absolute Mangelware. Das hat mit Kampf gegen KiPo nichts zu tun, sondern ist ein Kampf gegen Bildergucker. Die Konzentration erfolgt voll auf das falsche Ende der Leitung und diese Verschiebung wird sich eher noch verstärken, wenn man Tausende anstelle von gar keinem präsentieren kann.

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  2. Lilly Love Says:

    Mit deinem Kommentar hast du völlig Recht

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